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Das Wetter im August 2023: Deutlich zu warm, zu nass und mit einer unterdurchschnittlicher Sonnenscheinbilanz

| M. Hoffmann

Dürre, Hitze und Wüstentage. Was im Mai begann, setzte sich im Juni und Juli weiter fort. Erst mit Beginn der letzten Juli-Dekade kippte die Großwetterlage und sorgte Ende Juli und Anfang August für reichlich Niederschlag. Kräftigen und örtlich unwetterartigen Niederschlag gab es dann auch noch in den letzten August-Tagen. Ein durchwachsenes Wetter im August mit einer wenig stabilen Wetterlage - auch wenn es eine Hitzewelle zu vermelden gab.

Abwechslungsreiches Augustwetter
Abwechslungsreiches Augustwetter

Der Regen ist ein Segen - viele E-Mails dieser Art hatten uns im August erreicht - ebenso viele, welche den August aus subjektiver Sicht als herbstlich bezeichnet hatten. Es gab aber auch Beschwerden an das Wetter, da schließlich noch in einigen Bundesländern Sommerferien sind und waren. Ja, es ist manches Mal schon eine Frechheit, was sich das Wetter erlaubt - es kann es niemanden recht machen ;-)

Dabei hatte der August allerhand zu bieten und sollte eigentlich alle zufriedenstellen. Mäßig warmer Start, gefolgt von einer hochsommerlichen Hitzephase mit nachfolgendem Wettersturz zum 25. August. Regen zum Beginn und am Ende in ausreichender Menge.

Daten und Fakten Wetter August 2023

Temperatur

  • Durchschnittstemperatur: +18,26 Grad
  • Abweichung 1961 und 1990: +1,75 Grad
  • Abweichung 1991 und 2020: +0,35 Grad

Regen

  • Durchschnittliche Niederschlagsmenge:
    123 l/m²
  • Sollwert: 77 l/m²
  • Prozentuale Sollerfüllung: 160 Prozent

Sonne

  • Durchschnittliche Sonnenscheindauer: 184 Stunden
  • Sollwert: 200 Stunden
  • Prozentuale Sollerfüllung: 92,4 Prozent

Die Temperaturen

Der August hatte zum Ende der ersten Dekade eine Temperaturanomalie von -0,7 Grad vorzuweisen und war gegenüber dem Klimamittelwert von 1961 und 1990 zu kühl. Im Verlauf der zweiten Dekade konnte eine Hitzewelle die Anomalie auf +1,7 Grad ansteigen lassen und sorgte bis zum 26. August für eine Differenz zum vieljährigen Klimamittel von +2,5 Grad. Das unterstreicht einmal mehr die Qualität der außergewöhnlichen Temperaturen im August. Ein Normal scheint es nicht mehr zu geben.

Ein Wetterwechsel in den letzten Augusttagen sorgte dann doch noch für eine Abschwächung der Anomalie. Der August konnte am Ende seiner Tage eine durchschnittliche Temperatur von +18,26 Grad vorweisen und war gegenüber dem vieljährigen Mittelwert von 1961 und 1990 um +1,8 Grad deutlich zu warm (91/20: +0,4 Grad).

Das wärmste Bundesland im Vergleich zu 1961 und 1990 war mit einer Abweichung von +2,4 Grad Baden-Württemberg, während mit einer Differenz von +1,0 Grad Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein die jeweils kältesten Bundesländer repräsentierten.

Ungewöhnlich viele Sommer- und Hitzetage

An 12,5 Tagen überschritten die Temperaturen im August die +25 Grad-Marke und konnten als Sommertage definiert werden. Normal sind im August im Vergleich zum Mittelwert von 1961 und 1990 rund 8,0 Sommertage (91/20: 11,6 Tage). Aber nicht nur das - auch die Hitzetage waren mit 3,5 an der Zahl überproportional zum Mittelwert von 1,4 Tagen (91/20: 3,1 Tage).

Die Merkmale im August gegenüber dem Klimamittelwert von 1961 und 1990
Monat Sommertage Hitzetage
August 12,5 (8,0) Tage 3,5 (1,4) Tage
Das Wetter im August 2023 war zu warm
Das Wetter im August 2023 war zu warm
© www.mtwetter.de

Die Temperaturen im August 2023 in ihrer Anomalie zum Klimamittelwert verteilt auf die Bundesländer
Bundesland Abweichung Temperatur (61/90)
Berlin / Brandenburg +1,8 Grad
Baden-Württemberg +2,4 Grad
Bayern +2,3 Grad
Hessen +1,6 Grad
Mecklenburg-Vorpommern +1,4 Grad
Hamburg, Bremen / Niedersachsen +1,2 Grad
Nordrhein-Westfalen +1,0 Grad
Rheinland-Pfalz +1,6 Grad
Schleswig-Holstein +1,0 Grad
Saarland +1,4 Grad
Sachsen +2,2 Grad
Sachsen-Anhalt +1,9 Grad
Thüringen +2,0 Grad

Ein deutlich zu nasser August

Die Dürre aus dem Frühsommer und Sommer konnte im August nicht fortgesetzt werden. Eine ungewöhnlich gestörte Großwetterlage sorgt mit einem stationären Tief zum Beginn und zum Ende für lang anhaltenden und ergiebigen Niederschlag, was die Trockenperiode zur Augusthälfte mehr als wett machte.

Und so kam es, dass manche Orte mit Sturz- und Überflutungen zu kämpfen hatten. So gingen am 16. August in Lohr - Ruppershütten (Bayern) binnen 24 Stunden 91,8 l/m² an Regen nieder. Zum Vergleich: der August hat einen Sollwert von 77 l/m².

In der Gesamtbilanz sticht Balderschwang (Bayern) mit rund 360 l/m² besonders hervor und bestätigt einen Niederschlagsschwerpunkt über dem Südosten von Deutschland. Insgesamt aber gab es südlich einer Linie von Münster und Dresden überproportional viel Regen. Weiter nach Norden ging weniger Regen nieder und einige Landstriche waren zu trocken. Mit 30,3 l/m² war die Region rund um Kirchdorf/Poel (Mecklenburg-Vorpommern) vergleichsweise trocken.

Das führt den Blick auf die Bundesländer. So war mit einer Sollerfüllung von 210 Prozent Thüringen das nasseste und mit 118 Prozent Brandenburg das trockenste Bundesland im August.

Regentage mit mehr als 1 l/m² an Regen gab es an 14,2 Tagen (normal: 10,2 Tage).

Zu nass

Am Ende kamen insgesamt 123 l/m² an Regen zusammen. Der Sollwert wurde zu 160 Prozent übererfüllt.

Der August war - trotz der regionalen Unterschiede - zu nass
Der August war - trotz der regionalen Unterschiede - zu nass
© www.mtwetter.de

Der Regen im August 2023 in prozentualer Abweichung verteilt auf die Bundesländer
Bundesland Abweichung Regen (61/90)
Berlin / Brandenburg 118,0 %
Baden-Württemberg 137,3 %
Bayern 182,5 %
Hessen 186,6 %
Mecklenburg-Vorpommern 121,0 %
Hamburg, Bremen / Niedersachsen 150,6 %
Nordrhein-Westfalen 188,0 %
Rheinland-Pfalz 157,3 %
Schleswig-Holstein 132,7 %
Saarland 197,9 %
Sachsen 137,8 %
Sachsen-Anhalt 182,4 %
Thüringen 210,1 %

Leicht unterdurchschnittliche Sonnenscheindauer

Die hochsommerliche Wetterlage zur Monatsmitte konnte nicht das ausgleichen, woran es Anfang und Ende August mangelte. Und so gab es am Ende mit 185 Sonnenstunden weniger Sonnenschein als sonst üblich.

Im Schnitt konnte das Soll nur zu 92 Prozent erfüllt werden und war somit leicht unterdurchschnittlich.

Auf die Bundesländer bezogen gab es über Bayern mit 201 Stunden den meisten Sonnenschein, während mit 166 Stunden über Nordrhein-Westfalen der Sonnenschein häufiger mal durch vorüberziehende Wolken eingetrübt wurde.

Den meisten Sonnenschein gab es mit 224 Stunden über Konstanz (Baden-Württemberg). Weniger Sonnenschein gab es mit 137 Stunden über Kahler Asten (Nordrhein-Westfalen).

Leicht unterdurchschnittliche Sonnenscheindauer im August
Leicht unterdurchschnittliche Sonnenscheindauer im August
© www.mtwetter.de

Erfüllung der Sonnenscheindauer im August 2023 verteilt auf die Bundesländer in Prozent
Bundesland Abweichung vom Mittelwert 1961 bis 1990
Berlin / Brandenburg 86,8 %
Baden-Württemberg 92,7 %
Bayern 98,9 %
Hessen 92,8 %
Mecklenburg-Vorpommern 79,6 %
Hamburg, Bremen / Niedersachsen 93,6 %
Nordrhein-Westfalen 90,8 %
Rheinland-Pfalz 96,5 %
Schleswig-Holstein 86,5 %
Saarland 97,3 %
Sachsen 92,5 %
Sachsen-Anhalt 92,3 %
Thüringen 92,1 %

Weitere Zahlen, Daten und Fakten finden Sie auf der Übersichtsseite zum Wetter August.
Auf den nachfolgenden Seiten erfahren Sie, wie sich das Wetter September 2023 und im Herbst und Winter 2023/24 entwickeln kann.

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